Politische Studienreise nach Berlin

Nach dem dieses Jahr bereits einige Auslandstermine abgesagt wurden, freut es mich, dass die politische Studienreise zu unseren deutschen Nachbarn in Berlin möglich war. Die Leiterin des Multilateralen Dialog der Konrad Adenauer Stiftung in Wien hat mit ihren Mitarbeitern ein tolles aber auch intensives 2-Tages Programm zusammengestellt. Ziel der Reise war es, den jungen Abgeordneten einen Austausch mit den Kollegen des deutschen Bundestages zu ermöglichen und so auch ein Netzwerk zu schaffen bzw. weiter zu vertiefen. Das ist auf jeden Fall gelungen und dafür bin ich auch sehr dankbar.

Berlin ist aber nicht nur das Zentrum der deutschen Politik, sondern auch Lebensmittelpunkt von meinem jüngeren Bruder Mathias. Er ist Restaurantleiter im Pots, dem Restaurant im Ritz Carlton. Daher bin ich bereits einen Tag früher angereist, um ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen. Bei herrlichem Wetter konnten wir ein paar schöne Stunden im Freien genießen und eine kleine Citytour mit einem E-Roller machen.

Am Mittwochabend kamen dann auch meine Kolleginnen Martina Kaufmann, Claudia Plakolm und Carina Reiter in die deutsche Bundeshauptstadt. Komplettiert wurde die Delegation durch Claudia Crawford (ehem. Nolte) und ihrem Mitarbeiter Johannes Spreitz. Beim gemeinsamen Abendessen wurde das Programm noch einmal vorbesprochen und natürlich nutzten wir die Gelegenheit um die ehemalige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kennen zu lernen. Immerhin war sie 1994 mit 28 Jahren das jüngste Mitglied einer deutschen Bundesregierung.

Am Donnerstag starteten wir mit einem Besuch beim Österreichischen Botschafter Peter Huber, der uns einen Überblick über die aktuelle politische Lage in Deutschland gab. Weiter ging es bei der CDU (Christlich Demokratische Union) mit einem interessanten Gespräch mit Generalsekretär Paul Ziemiak. In der CDU laufen gerade die Vorbereitungen für einen Parteitag, bei dem ein neuer Vorsitzender gewählt wird. Nachdem sich drei Personen beworben haben, wird es bestimmt eine sehr spannende Wahl. Vor allem auch, weil natürlich im nächsten Jahr der Bundestag neu gewählt wird und der neue Vorsitzende womöglich auch Spitzenkandidat für die CSU/CDU wird. Ich bin schon gespannt wer das Rennen macht. Nach meinen Einblicken bin ich mir sicher, dass es bestimmt eine enge Entscheidung wird.

Im Anschluss lernten wir den stellvertretenden Generalsekretär der Konrad Adenauer Stiftung Gerhard Wahlers kennen und tauschten uns bei einem gemeinsamen Mittagessen aus. Gestärkt ging es dann in den deutschen Bundestag, wo wir einen wahren Gesprächsmarathon mit vielen Abgeordnetenkollegen hinlegten. Natürlich immer mit genügend Abstand, wie es in Coronazeiten üblich und selbstverständlich ist. Die aktuellen Maßnahmen aufgrund der Pandemie waren natürlich auch ein wichtiges Thema. Gero Storjohann, Vorsitzender der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Deutschland-Österreich zeigte uns den deutschen Reichstag von den unterirdischen Gängen bis hinauf in die beeindruckende Glaskuppel mit einem traumhaften Ausblick über Berlin. Zu Fuß machten wir uns dann auf den Weg zur Bundesgeschäftsstelle der Jungen Union, der Jugendorganisation der CDU. Auch in Deutschland gibt es immer mehr junge Menschen, die sich politisch engagieren. Einer davon ist Philipp Amthor, jüngster CDU-Abgeordneter im Bundestag. Nach einem gemeinsamen Abendessen haben wir den Tag mit einem Spaziergang zum Brandenburger Tor ausklingen lassen.

Am Freitag standen weitere Diskussionen mit Politikern und Medienvertretern am Programm. Besonders spannend war der Besuch im Auswärtigen Amt, wo wir erfreulicherweise über viele gemeinsame Ziele sprechen konnten, aber auch das eine oder andere Thema, wo wir nicht unbedingt eine Linie haben. Klar ist aber, dass die Zusammenarbeit meistens sehr gut funktioniert. Nach einem Besuch der Expertenkommission für Forschung und Innovation und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag folgte als letzter Programmpunkt ein Gespräch mit dem zuständigen Abteilungsleiter für den Bundesfreiwilligendienst. Dieser wurde 2011 als Ersatz für den Zivildienst eingehführt und war natürlich speziell für meine Aufgabe als Zivildienstsprecher ein wichtiges Gesprächsthema.

Danke an die Konrad Adenauer Stiftung für die spannenden Tage in Berlin. Danke auch an meine Kolleginnen. Auch wenn das Programm sehr intensiv war, hatten wir viele lustige Momente, die auf jeden Fall dazu gehören.

Nächste Woche geht’s für mich wieder nach Wien. Am Montag zeichnen wir die Zivildiener des Jahres aus, am Dienstag folgt der Rechnungshofausschuss und am Mittwoch haben wir eine Sondersitzung. Natürlich halte ich euch am Laufenden und wünsche euch noch ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße,

bleibt’s gesund

Euer Lukas