Unterricht an den Schulen wird etappenweise hochgefahren – Heilige Messe in der Kirche wieder möglich
Viele Eltern, sowie Schülerinnen und Schüler, haben schon gespannt auf die Ankündigung von Bildungsminister Heinz Fassmann zum stufenweisen Hochfahren des Unterrichts in den Schulen gewartet.
Heute war es soweit und in einem ausführlichen Pressegespräch gab der zuständige Minister den Plan der Öffentlichkeit bekannt.
Ich möchte hier nochmals festhalten, dass die Schulen NICHT geschlossen sind, Betreuungsmöglichkeiten gibt es in der Schule wie auch im Kindergarten und dieses Angebot wird auch nicht verändert.
Der Plan ist in 3 Stufen gegliedert:
Die 1. Stufe sieht vor, dass ab 4. Mai der Vorbereitungsunterricht für die Matura sowie an den Berufsschulen für die Lehrabschlussprüfungen startet. Ebenso wird für alle Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen von 3 jährigen berufsbildenden Schulen der Unterricht wieder starten und ihre Abschlussprüfungen ab Mitte Mai ablegen. Die Zentralmatura startet mit ihren 3 schriftlichen Klausuren am 25. Mai. Je nach Beruf und Region verschieden werden die diversen Lehrabschlussprüfungen abgehalten.
Wichtig ist, dass natürlich auch hier auf besonders hohe Hygienestandards geachtet wird und so ist es möglich, dass 100.000 Schülerinnen und Schüler ihren Abschluss machen können.
Stufe 2 betrifft alle schulpflichtigen Kinder der Volksschulen, der NMS, der Unterstufe der AHS, die Sonderschulen und die Deutschförderklassen – also im Prinzip alle 6 bis 14 jährigen Burschen und Mädls. Diese Gruppe startet mit 18. Mai in den Präsenzunterricht. Dadurch soll auch eine Entlastung der Eltern erreicht werden.
Als 3. und letzte Stufe werden alle übrigen Schülerinnen und Schüler, also jene, die in der Sekundarstufe II sowie in den Polytechnischen Schulen Unterricht haben in den Präsenzunterricht zurückkehren. Bei dieser Gruppe ist das Distance Learning am Erfolgreichsten angekommen und auch die Betreuung zu Hause ist nicht im gleichen Ausmaß wie bei jüngeren Schülerinnen und Schülern notwendig.
Weiters werden die Klassen in zwei Gruppen geteilt und ein Schichtbetrieb in den Schulen eingeführt. Die Gruppengröße soll ca. 11 Personen betragen – bei Klassen, die schon von vornherein sehr klein sind, entfällt die Teilung. Der Schichtbetrieb sieht vor, dass Gruppe A Montag, Dienstag und Mittwoch, sowie Gruppe B Donnerstag und Freitag Unterricht in der Schule hat. Die folgende Woche wird gewechselt. Auch andere Möglichkeiten, beispielsweise im Wochenrhythmus, oder täglicher Wechsel ist möglich. Fakt ist, dass durch diese Regelung keine Stundenpläne geändert werden müssen, es müssen keine räumlichen Wechsel vollzogen werden und jede Schülerin bzw. jeder Schüler geht „normal“ zur Schule. Wichtig dabei ist, dass es weiterhin ein Betreuungsangebot gibt und das somit die Kinder, die nicht Präsenzunterricht haben und zu Hause nicht beaufsichtigt werden können, trotzdem in die Schule kommen können und dort betreut werden.
Auch die Benotung und die Lehrinhalte werfen natürlich Fragen auf. So wird gerade was den Lehrstoff betrifft die Lehrpersonen entscheiden, was wichtig für den Abschluss der Klasse bzw. für die nächste Schulstufe, ist. Somit wird der Stoff angepasst und die Lehrinhalte werden adaptiert.
Als Grundlage zur Benotung wird das Halbjahreszeugnis herangezogen, darüber hinaus wird der persönliche Einsatz während der Home Schooling Phase und die verbleibende Zeit in der Schule als Basis dienen. Es wird keine Schularbeiten geben und in der Volksschule wird es kein Sitzenbleiben geben, es sei denn, die Eltern wünschen das dezidiert.
Das Bildungsministerium hat ein Hygiene-Handbuch für Schüler/innen und Lehrer/innen erstellt. Das Prinzip des Abstandhaltens, des Händewaschens und der –desinfektion sind ohnehin klar.
Was das Tragen von Masken betrifft: Schülerinnen und Schüler tragen auf dem Weg in die Schule, sowie von der Schule nach Hause eine Maske. Im Unterricht ist der Mund-Nasen Schutz nicht erforderlich. In den Pausen wird es eine partielle Maskenpflicht geben. Die Direktion sowie die Lehrerinnen und Lehrer werden diesbezüglich genauestens informiert.
Dieser Plan ist aber nur durchzusetzen, wenn die Infektionszahlen weiterhin nach unten gehen und keine Verschlechterung eintritt – daher: Bitte bleibt so diszipliniert und haltet durch!
Bildungsminister Fassmann hat es heute im Pressegespräch auch erwähnt, das Aussetzen des Präsenzunterrichts an den Schulen war um ein Vielfaches einfacher als das Hochfahren.
Ich bin aber der Meinung, dass wir mit diesem Plan den richtigen Weg einschlagen und einen geregelten Schulbetrieb gewährleisten können.
In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei allen Lehrerinnen und Lehrern, sowie bei den Direktionen für den tollen Einsatz bedanken. Man sieht, wie wichtig Schule ist, nicht nur für das Lernen von Stoff, sondern für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Ebenso wichtig ist es mir, die Kindergartenpädagoginnen und –pädagogen zu erwähnen, auch sie leisten einen großen Beitrag zur Vorbereitung unserer Jüngsten auf das weitere Leben und haben nicht nur in jüngster Vergangenheit Großartiges geleistet.
Maßnahmen aller Kirchen und Glaubensgemeinschaften
Ebenfalls ab 15. Mai wird es wieder möglich sein die Heilige Messe in der Kirche zu feiern. Auch hier wird natürlich auf Sicherheitsabstand und auf beschränkte Anzahl der Gläubigen (20m² pro Besucher) im Gotteshaus geachtet. Ebenso ist während der Messe ein Mund-Nasen Schutz zu tragen und die generellen Hygienemaßnahmen sind einzuhalten. Dennoch ist die Möglichkeit seinen Glauben im Gotteshaus mit Gleichgesinnten zu feiern ein weiterer Schritt in die neue Normalität, den wir nur wegen der Disziplin aller Österreicherinnen und Österreicher setzen können.
Wir sind auf einem guten Weg und ich appelliere an euch – bitte haltet durch, haltet Abstand, verwendet die Mund-Nasen Schutzmasken, achtet auf Hygiene und bleibt diszipliniert.
Gemeinsam schaffen wir das.
Bleibts gsund,
Euer
Lukas